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SV Neckarburken 1947 e.V.

Unsere Theatergruppe - Träger des Ehrenamtspreises der Bürgerstiftung Mosbach

Von links nach rechts: Petra Hemberger, Andreas Hauer, Mechthild Backi, Trude Beigert-Blaser, Günter Schober, Luise Tanecker, Manuela Utz, Markus Heck.

Was mit dem Ehrenamt zu schaffen ist...

... zeigte die neunte Verleihung der Ehrenamtspreise von Bürgerstiftung und Rhein-Neckar-Zeitung - Helden der Region

von Ursula Brinkmann

Mosbach „‘Wir schaffen das’ kann nur sagen, wer weiß, dass er sich blind auf das Ehrenamt verlassen kann.”

Den Merk(el)-Satz hatte Dr. Achim Brötel in seine Rede eingebaut, mit der er als Schirmherr zur Ehrenamtspreisverleihung 2015 antrat. Besonders positiv ist dem Landrat aufgefallen, dass „das Ehrenamt zusammenhält, Dinge, die sonst wahrscheinlich schon längstauseinandergebrochen wären. “ Ihrerseits Zusammenhalt mit den ehrenamtlich Engagierten demonstrierte die Region an diesem neunten Festakt dieser Art in der Alten Mälzerei seit 2007, denn groß war die Zahl der (vielfach prominenten) Gäste.

Als gemeinsamer Preis der Bürgerstiftung für die Region Mosbach und der Rhein-Neckar-Zeitung soll mit den mittlerweile sechs Preisen jenes Wirken gewürdigt und ins Licht gestellt werden, das eher im Verborgenen geschieht, wie Klaus Saffenreuther, der Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, einleitend festhielt. 7500 Euro kommen aus der Stiftung, 1500 Euro vom Rotary Club Mosbach-Buchen für den Sonderpreis, mit dem außergewöhnliches soziales Engagement geehrt wird. Der amtierende Präsident des Seviceclubs, Dr. Walter Löwe aus Walldürn, erweiterte quasi Brötels These vom Zusammenhalt, in dem er feststellte: „Wer sich sozial engagiert, knüpft Verbindungen zu anderen, die so etwas tun.“ Zuvor schon hatte Brötel resümiert, dass ehrenamtliches Engagement eine Aufgabe, manchmal sicher auch Herausforderung, auf jeden Fall aber ein Gewinn sei. „Und zwar für uns alle.“

So wie das Ehrenamt sein Gesicht zeigt in den Personen, die Preise erhalten, so zeigt der Preis seines in Form einer sinnhaften Skulptur, die die Mosbacherin Ulrike Thiele entworfen hat. Da wird jener Zusammenhalt in zwei ineinander greifenden Ringen sichtbar, den Dr. Brötel ausgemacht hat. Immer wieder betont der Landrat, dass mit den Preisen und der Veranstaltung das Ehrenamt insgesamt ausgezeichnet werde. Gleichwohl geben die Preisträger – einzelne Frauen und Männer ebenso wie Gruppen – dem Ehrenamt Jahr für Jahr ein Gesicht. Moderator Dr. Alexander Dambach erkannte in ihnen einen „Querschnitt durch ehrenamtliches Engagement.“

„Held“ findet Klaus Saffenreuther kein zu großes Wort für die Menschen, denen das Wohl ihrer Mitmenschen am Herzen liege. „Was wäre unsere Gesellschaft ohne Sie?“ fragte der Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung rhetorisch. „Hier sitzen Helden der Region.“ So heldenhaft kommen sich die meisten der so Angesprochenen wohl kaum vor. Mancher und manchem war die Scheu anzumerken, mit der sie oder er die Bühne betraten. Und doch blieb auch die Freude über die Auszeichnung nicht verborgen. Steckt doch oft jahrzehntelanger Einsatz für Mitmenschen und Vereine, für Fremde und das eigene Dorf, für Junge und Alte, für Menschen mit und ohne Behinderung dahinter.

117 Vorschläge waren in diesem Jahr eingegangen, mehr als je zuvor. Sie bestätigten Klaus Saffenreuther, dass man mit der Auszeichnung auf dem richtigen Wege sei. Und Achim Brötel befand, dass der ländliche Raum und ganz besonders der Neckar-Odenwald-Kreis damit einen absoluten Pluspunkt habe, der die Region „vom Rest der Welt“ positiv abhebe. Die Arbeit der Jury hat das nicht eben erleichtert. „Es war schwierig – wie immer“, meinte Jury-Sprecher Jürgen Kriege, man sei aber letztlich zu einstimmigen Ergebnissen gekommen. All das wurde plausibel ab dem Moment, als sechs Laudatoren nacheinander ihre sechs Preisträger vorstellten.

Dank und Anerkennung, schöne Reden und Skulpturen, stattliche Geldsummen, ein Buffet am Schluss: Aber was wäre ein festlicher Abend ohne Musik? Mit zwei bezaubernden Liedern hatten Tanja Egner-Walter und Edith Czaja die Preisverleihung eingeleitet. Ihre Duette von Mendelssohn Bartholdy und Dvorcák wurden am Flügel begleitet von Julian Gremminger, alle drei Eleven der Musikschule Mosbach.

Rhein-Neckar-Zeitung, Mosbacher Nachrichten vom Mittwoch, 4. November 2015, Seite 3